Montag, 16. Oktober 2023

Die Wurzel [*u-] im Uab Meto


Die Wortwurzel [*u-] (BI pokok oder asal-usul) und seine Derivate un, uk und uf implizieren ein Konzept, das einen gemeinsamen Ursprung (un mese, ein Stamm) impliziert.

[*u-] botanisch

Un ist die Einheit von Baumstamm und Wurzel. Das Uab Meto unterscheidet terminologisch nicht zwischen beiden Baumsegmenten. Zwischen Baumstamm, Strauch und Staude wird ebenfalls nicht streng differenziert. Un ist der Terminus, der den Stamm der verschiedenen Baumarten bezeichnet:

Kiu un, Stamm der Tamarinde;
nunu un, Stamm des Waringin;
lete un, Stamm des Letebaums.

In erster Bedeutung bezeichnet un also den Stamm von Bäumen. Alle anderen Baumteile – mit Ausnahme der Wurzel – besitzen eigene Bezeichnungen. Eine Ausnahme soll die Lontarpalme (tuah) bilden, die nicht wirklich als Baum gelte. Dennoch verwendet man tuah un heute in der Alltagssprache. In der Vergangenheit nahm diese Palme für die Atoin Meto eine prominente Bedeutung unter den Pflanzen ein. Die Atoin-Meto-Kultur der Vergangenheit kann gut und gerne eine Lontarkultur genannt werden, da die Atoin Meto einen großen Teil ihrer ökonomischen Existemz dieser Palme verdankten.

Beba, Zweige der Lontarpalme;
noeh, Blätter der Lontarpalme;
sufan, Blüten der Lontarpalme.

Eng gesehen gehört uk nicht in die Kategorie botanischer Metaphern, wird auch nicht für Bäume verwendet. Es gibt allerdings Ausnahmen: ukini naleoknis, diese Bäume sind die Besten. Alltagssprachlich ist häufig zu beobachten, dass un oder uf semantisch identisch verwendet werden: uik un oder uik un, Stamm der Banane(-nstaude). Fragt man genauer, dann ist un der Teil eines Baums, der dem Boden am nächsten ist, also der Übergang vom Stamm zur Wurzel. Genau genommen bezeichnet uf aber nur die Gruppen von Menschen, die sich metaphorisch als ein Stamm verstehen, die also verwandt sind. Uf ist eine Metapher, die verwendet wird, wenn von Herkunft und Abstammung die Rede ist.

[*u-] linguistisch

Die Wurzel [*u-], Stamm, bezieht sich auf Ausgangsort im Sinne von Ursprung, Herkunft und Ursache. Sie besitzt aber auch soziale Konnotationen wie Abstammung und Nachkommenschaft, immer dann, wenn Belange von Lineage und Klan betroffen sind. Die Verwendung von [*u-] in der Alltagssprache verdeutlicht dieses Konzept:

Au u…, ich besitze (Ab-)Stamm(-ung)…;
Au u nako…, Ich stamme ab von…;
Au u eo kit, ich komme zu uns.

U mese bezeichnet die Abstammung mehrerer Personen vom gleichen Stamm (lit. ein Stamm).

Das Uab Meto kennt eine Kategorie von Verben, die in der ersten Person Singular so konjugiert werden, dass sie den Päfix [u-] erhalten. Es handelt es sich dabei um Verben, die eine enge Beziehung zu Person und Privatsphäre des Handelnden zum Ausdruck bringen:

au uhin, ich verstehe; au utae, ich antworte; au unoina, ich lerne; au uuab, ich spreche; au utan, ich frage; au ubae, ich spiele; au umen, ich bin krank; au ube, ich bin dazu in der Lage (etwas zu tun); au uton, ich informiere; au uko, ich komme von; au ua; ich esse; au uneo, ich gehe spazieren.

Die Aktivitäten, die diese Verben ausdrücken, hängen ganz von der handelnden Person ab. Sie stammen sozusagen von ihr (ab), haben ihren Ursprung in ihrer Handlung: der, der spricht; der, der krank ist; der, der versteht usw. Uabe ma u bezeichnet eine Rede (ein Sprechen), das Hand und Fuß hat, wie es umgangsprachlich im Deutschen heißt. Eine Rede, die sinnvoll ist, Sinnvolles zu sagen weiß. Eine Rede, die Stamm und Spross besitzt. Eine Sprache, die noch in Bewegung, lebendig, ist. Eine Rede, die daher auch nicht eindeutig, sondern kontextabhängig verstanden werden muss. Uab uf ist ein paralleler Terminus für die rituelle Rede (tonis), eine Rede, die ausgehend von einem Ursprung, die unabänderlichen Ereignisse der Vergangenheit darstellt. Uab uf benötigt, anders als uabe ma u, einen Interpreten, der mit diesen historischen Ereignissen vertraut ist und sie verständlich darzustellen versteht.
Hau un beziehungsweise hau uf bezeichnet ohne nähere Konkretisierung Herkunft und Stamm. Das finale [-f] macht den Unterschied, da es Identität angibt – etwas ist wie (ein): ein u=f (Herkunft, Abstammung) ist wie ein u=n (Stamm); hart und überdauernd (in der Zeit). Clarke E. Cunnigham (1967a:59-61) bemerkt, dass das f-Suffix im Uab Meto im konventionellen, formalen Verhalten auch ein Suffix der respektvollen Anrede ist: kana=n, Name, kana=f, Klan, wie ein Name, Namengruppe für Klan), nai uf, höchster Regent (als Ursprung der Gesellschaft), ama, Vater, ama=f, wie ein Vater (ein sozialer oder politischer Funktionsträger der feudalen Gesellschaft). Tata=f heißen die älteren Geschwister, usi=f der Fürst, u=f, die Wurzel der Patrilineage und ganz generell der verehrte Ursprung, der Ahn am Ursprung. Die Termini u mese und uf mese, gleiche Abstammung besitzend, sowie hau uf, am uf und uab uf richten sich an ein inklusives Wir und beziehen alle (und alles) mit ein, denen die Kultur der Atoin Meto die Kategorie meto, indigen (einheimisch), zuweist. Un charakterisiert Objekte, die unbeweglich an ihrem Ort verharren, in erster Linie Steine (faut un) und spezielle Hölzer, hau un). Au nai in un oder au ama in un verweisen dagegen auf die Abwesenheit von Großvater und Vater, die sich entweder an einem anderen Ort aufhalten oder verstorben sind.
Bei uk, un und uf handelt es sich um Derivate der Wurzel [*u-]: beispielsweise au uk, in un, hit uf, die je nach dem, welche Personen handeln, verwendet werden. Au uk / uke nako… entspricht in seiner Bedeutung dem schon erwähnten au u….. Der pronominale Suffix -[-k], wie in au aok, mein Körper, in au nanak, mein Name, in au nekak, mein Herz/Verstand, in au monik, mein Leben und in au monok, meine Dummheit. Auch das Reflessivpromomen kuk der 1.Person/Singular und Plural gehört in diesen Kontext. Ebenso verhält es sich mit der konjugierten Form der 3.Person/Singular.
Die konjugierte Form der 1.Person/Plural (inkl.) hit uf ist in diesem Zusammenhang von besonderer Relevanz. Sie verlässt die individuelle Ebene des au, ich, und dient der Bezeichnung kollektiver, kooperierender und verwandter Einheiten wie Lineage und Klan; agnat und affinal. Hit uf markiert Inklusivität und soziale Identität im Sinne eines potenziertes Ichs. Die Reflexivpronomen der 1.Person/Singular und Plural sowie der pronominale Suffix an gleicher Stelle, die ununterscheidbar sind, bezeugen dies. Stellvertretend die Reflexivpronomen in au om mes kuk, ich komme allein, und hit tem mes kuk, wir kommen allein; für den pronomianlen Suffix hit aok / aot.

[*U-] stammt von der PAN-Wurzel *PUHUN ab, die Otto Dempwolf für Ursache, Ursprung, Quelle, Stamm und Basis rekonstruiert hat. Dieses Etymon findet kognate Termini in anderen ostindonesichen Sprachen, die von James J. Fox (1988:14) zusammenstellt wurden. In Zusammenhang mit den Untersuchungen von Wurm und Wilson (1975) vermutet Fox, dass eine ursprünglichere Wurzel *PU sein könnte: [...] which would link this term to other seemingly related cognate terms, such as the Proto-Austronesian for ancestor, empu, (t)umpu or tu(m)bug [...] (1988:1 und 14): pu`una und pola pu (Weyewa, Westsumba); hu und ai huk (Rote); u und hau uf (Atoin Meto, Amanuban); fu (Mambai, Osttimor). Uab uf, lit. Wurzel-Sprache, rituelle Rede, die die regionale Geschichte und die Herkunft der Namengruppen thematisiert; die Vorstellung der Vergangenheit als botanische Metapher, als einer Bewegung vom Stamm zur (Zweig-)Spitze. Die rituelle Rede (tonis) kennt die Metapher eno ma lanan, Tor und Weg, die das Konzept von Ursprung und Entwicklung auf nicht-botanische Weise, sondern (migrations-)geografisch formuliert. Jede Namengruppe besitzt ihren eigenen enon ma lanan. Ihre eigene Migrationsroute, ihre eigenen Ursprungsmythen, ihre eigene Herkunftsgeschichte. Die Metapher Tor und Weg symbolisiert historische Ereignisse als Prozess in parallelen Versen der rituellen Rede. Dichter-Sprecher und ihre Hörer vollziehen im Ritual textuell Ursprung und Migration von Kanaf-Segmenten nach. Im Rahmen geredeter Rituale. Der dichterische Bericht oraler Geschichtstradition verläuft dabei von uf, Baumstamm, nach tunaf, Zweigspitze. Die Texte der regionalen Geschichte handeln vom Zusammmentreffen verschiedener Namengruppen und von der Etablierung der sozialen und politischen Ordnung eines Territoriums.

[*u-] ethnologisch

Zwei zentrale kulturelle Konzepte der Atoin Meto beziehen sich auf eine Polarität von Baum-Holz (hau un und Stein (faut un): Der Ursprung von Erde-Himmel (pah-neno). Die religiösen Überzeugungen der Atoin Meto konzentrierten sich in der Vergangenheit um die beiden Elemente Baum-Holz und Stein, prominente Symbole der Härte, Dauer und Beständigkeit. In den Ritualen von Lineage (ume, Namengruppe (kanaf) und Polis (Usiftum) wurden Baum-Holz und Stein insbesondere durch den tola und den faut le`u in den Weilern (kuan) und im Palast (sonaf des lokalen Regenten (usif) repräsentiert. Ein reiligöses System, das sich um diese beiden Elemente gruppiert, kann mit gutem Grund hau le`u, faut le`u (lit. numinoses Holz, numinoser Stein) genannt werden, eine religiöse Konzeption des Ortes. Baum und Stein, ein sich polar entsprechendes und ergänzendes Paar, dienen während der gemeinsamen Rituale der Aus- oder Eingrenzung ergreifender Atmosphären. Andrew McWilliam (1989) spricht berechtigt von einer Religion von Baum und Stein.
Wie für andere Ethnien Ostindonesien belegt, kannten auch die Atoin Meto einst die Vorstellung einer polaren Gottheit (Uis Pah-Uis Neno) mit Autorität über Erde (pah) und Himmel (neno). Im Zentrum eingrenzender und damit gleichzeitig ausgrenzender Orte der Verehrung dieser polar konzipierten Gottesvorstellung stand ein aufrechtstehender, dreifachgegabelter Baumstamm (tola) in dessen Gabel ein flacher Stein deponiert war. In Molo erfuhr Pieter Middelkoop (1949:4) von einem eigenartigen Stein, den er in die numinose Le`u-Sphäre einordnet. In seiner Studie über das Totenritual der Atoin Meto erwähnt er einen nu`uf genannten Stein: [... ]deze noe’oef zijn echter een bepaald soort gladde steen, welke men in den tuin vindt, wellicht phosphoriseerend. Immers daar manifesteert zich in den voorm van het schijnzel iets, dat men aanduit met noe’oef. Warum sich ein nu`uf in den Gärten findet, weiß Marcelinus Besa in seiner Darstellung der Tekes-Rituale zu erzählen.
Andrew McWilliam, der zur gleichen Zeit wie ich in Amanuban geforscht hat, schreibt über diese nu`uf, es handele sich dabei um Felsauswüchse (die sogenannten fatu), die Orte von Klanherkunft sind (fatun), um heilige Plätze und um Wohnorte von Geistern. Von Marcelinus Besa erfuhr ich, dass diese nu`uf in den landwirtschaftlichen Ritualen (tekes) seiner Namengruppe (Molo-Miomafo) eine prominente Bedeutung im Rahmen der Ahnenverehrung besitzen. Es besteht Einigkeit darüber, dass ein solcher nu`uf ein Ursprungsort ist, ein Ausgangspunkt, mindestens für den eigenartigen phosphorizierenden Schimmer, von dem Pieter Middelkoop spricht, der diesem Stein entweicht oder, bezieht man sich auf Marcelinus Besas Bericht, sich auf ihm niederlässt beziehungsweise (als Ahn) manifestiert. Marcelinus Besa beschreibt auch, dass seine Namengruppe ihre Rituale an einem solchen Ort und Stein zelebrieren und dort ihren Ursprung (uf, fatun) sehen. Nicht öffentlich, und in Westtimor genau so wenig eruierbar wie die Nono- und Le`u-Konzepte, ist der Eigenname dieses Ortes, der alle Kanaf-Mitglieder als Integral vereint, der sogenannte Fatun-Name, der neben einem Kanaf-Namen, wie Besa einer ist, existiert. Ein solcher Fatun-Name erinnert an Ursprungsorte, Orte an denen Gründerahnen lebten oder zoomorphe Ahnenwesen einst in der mythischen Ur-Zeit aus dem Boden gekommen sind. Die Nachkommen stehen über uf und fatun in einer direkten und ununterbrochenen Linie zum frühesten noch erinnerten Ahnen. Aber all dies ist esoterisches Geheimwissen der Namengruppe.

Der Ursprung der Namengruppen (kanaf)

In seinem Glossar gibt H.G. Schulte Nordholt (1971:504) für das Atoin-Meto-Territorium Insana den Terminus uf mit stem oder tribe an. In diesem Sinne repräsentiert ein Uf eine ökonomisch, sozial und rituell kooperierende Konförderation, gleichgültig welche instituionelle Ebene der gesellschaftlichen Organisation gemeint ist: sozial, politisch, rituell. Eine solche Namengruppe besiedelte auf ihrem Migrationsweg von Ost nach West durch Timor bestimmte Orte. Clarke E. Cunnigham nennt diese Gruppe für Insana kua tuaf (Dorfherren) und ahunit (Lebengeber), Gruppen, die aus ihrer Position als Erstbesiedler exklusive Rechte und Pflichten erwachsen. In Amanuban bekleidet diese Position der am uf (Vater [des] Ursprungs). Ähnlich verstanden werden muss auch der militärische Rang eines meo uf (Krieger-Kopfjäger [des] Ursprungs), der der Namengruppe zusteht, die im kuan amaf (Siedlung [des] Vaters) lebt, der zuerst gegründeten Siedlung eines Kanaf-Territoriums. James J. Fox weist wiederholt darauf hin, dass [...] implied in the possession of a common set of names is the sharing of a common origin. The Timorese identify this as their uf, a cognate form of the same Austronesian root term for base, trunk, origin [...] (1988:11).

[*u-] technologisch

In der Ikattechnik (futus) der Atoin Meto heißt eine der abgebundenen Fadengruppen oder ein entsprechendes Bündel aus mehreren dieser Gruppen u mese, ein Satz, der auf eine festgelegte Einheit von Fäden zurückgeht. Sätze von je vier Fäden oder Kettenwindungen bilden die Einheiten, die die gleichen Musterungen tragen. Im fertigen Gewebe liegen diese Fäden dann nebeneinander. Auf ihnen baut die ganze Musterung auf:

u mese oder pun u mese, ein Ursprung, der Stamm der Ikatmusterung;
ukini, die Fäden müssen einer nach dem anderen aufgenommen werden und in die Fadenkreuzung (sia) eingelesen werden;
sia ukini, beim Einlesen der Fadenkreuzung wird jede u mese in ihre einzeln Fäden zerlegt ([-ini], Pluralsuffix);
ukini es le nai, mehrere Menschen besitzen den gleichen Ursprung, ich (bin nicht allein) stamme von mehreren Menschen ab (uf mese); es gibt viele Geschwister, viele Vorfahren, sodass man kein vereinzeltes Individuum ist;
`kaif tola, ein Motivname: der auf dem Gewebe Holz und Stein und damit einen Ursprungsort symbolisiert;
`kai mausa`, ein Motivname: der Nabel ist der Ort des Tola.

Zusammenfassung

James J. Fox (1988:8) schlägt für Konzepte wie das hier beschriebene [*u-]-Konzept der Atoin Meto in Amanuban den plausiblen Begriff der origin structure vor. Er subsumiert die für ostindonesische Ethnien charakteristischen configurations of such basic identities unter diesen Begriff. Seiner Meinung nach fassen orign structures Vorstellungen von einem gemeinsamen Ursprung zusammen, die sich im Symbol einer botanischen Metapher ausdrücken, Metaphern, die eine Bewegung von unten nach oben, vom Stamm (uf) zur Spitze / Spross (tunaf) vollziehen.

Ergänzende Materialien zum Lexem uf

Kama u(f) kama tunaf, kein Ursprung (in der Vergangenheit), kein Wachsen (in die Zukunft). Auf Rote, einer Timor westlich vorgelagerten Insel Ostindonesiens, erfuhr James J. Fox folgendes: [...] to explain something without explaining its hu is no explaination at all. Hence the idea of Hu-, the trunk of the matter, is implicated in all ideas of social and cultural identity (1988:8).
Am uf oder am ufini heißen die Gründerväter (kanafbezogen);
au uk(e) beziehungsweise au uf mese, ich selbst (individuell, privat);
au ukini, viele Geschwister (haben); alle zusammen besitzen denselben uf; am uf.

Materialien zum Lexem tunaf

Tunan, die Sprossen des Baums; botanische Metapher für Nachkommenschaft;
tunaf, Spitze, Spross oder Trieb einer Pflanze; auch ein kleiner Teil von etwas;
tunaf, der Herd im traditionellen Wohnhaus (ume kbubu; auch ein Nabelsymbol und symbolisch Gebärmutter), der aus drei, zu einem Dreieck angeordneten Steinen besteht (Dreifuß), in dem drei Äste an ihren Spitzen im Feuer brennen; aus einem am uf entspringen viele tunaf; die Sprossen des am uf.

Das entsprechende PAN-Etymon ist möglicherweise *TUNA (BI tumbuh), hervorwachsen, sprießen, sich entwickeln.
Tunaf (BI pucak) ist ein gebräuchliches Derivat, das durch das [-f]-Sufix in wie ein Spross, wioe ein Trieb transformiert wird: das Hervorsprossende, das Hervorkommende. Tunan (BI ujung), Spitze, Endpunkt. Vergleichbar in der Bedeutung ist in tunan, einen Spitze, ein Ende besitzten; äußeres Ende.
In Molo Utara gibt es einen kuan mit dem Namen Tun Nua. Dieser Weiler ist nach zwei Steinen, die in der näheren Umgebung liegen benannt. Die Bewohner geben die Bedeutung des Namens ihres Dorfes mit zwei Abstammungen (BI dua keturunan) an.

Materialien zu den Lexemen meto und kase

Die Atoin Meto verwenden zwei sich ausschließende Kategorien, die dazu dienen, ihre Welt in Vertrautes und Fremdes zu gliedern: meto und kase. Die indigene Dimension bezeichnet man als meto, indigen, einheimisch. Aus ihr speist sich ethnische Identität Atoin Meto, der Einheimische, der indigene Mensch. Kase ist kulturfremd, nicht indigen. Extern und per Voraussetzung gefährlich. Kase Metan, die sogenannten Schwarzen Portugiesen, Nachkommen von Portugiesen (Männern) und Einheimischen (Frauen).

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